Gleisgeometrie / Fahrdynamik

Definition:

Unter Gleisgeometrie versteht man die geometrischen Merkmale eines Gleises, d.h. die Spurweite, den Verlauf der Gleisachse (z.B. Krümmungen im Grund- und Aufriß) sowie die Längsneigung. Ziel ist die Schaffung optimaler Fahrbedingungen für die Fahrzeuge und deren Insassen, sowie die Gewährleistung der Entgleisungssicherheit in allen Situationen.

Übergangsbogen

Für die Betriebssicherheit bei Modellfahrzeugen haben sich Übergangsbögen sehr bewährt. Man kann häufig beobachten, dass Fahrzeuge beim Übergang von der Geraden in einen Kreisbogen entgleisen. Dies wird umso deutlicher, je kleiner der Bogenhalbmesser gewählt wird, d.h. je krasser der Richtungswechsel ausfällt. Die Ursachen sind in der oft zu hohen Geschwindigkeit, aber auch in der für das Fahrzeug zu plötzlich auftretenden Richtungsänderung zu suchen, wobei das erste Rad des Triebfahrzeuges die Schiene im Gleisbogen überspringt, das Fahrzeug dadurch die Führung verliert und entgleist.

Auch beim Vorbild muss ein allmählicher Übergang von der Geraden in den Bogen vorhanden sein, wobei hier neben einem Übergangsbogen zusätzlich eine Überhöhung der Aussenschiene vorhanden ist, die beim Modellbahnbetrieb wegen der geringen auftretenden Fliehkräfte kaum Bedeutung hat, aber aus optischen Gründen trotzdem nicht vernachlässigt werden sollte.

Diese Übergangsbögen lassen sich beim Gleisbau ohne große Berechnung durch die Verwendung von Flexgleisen erreichen.

Schienenüberhöhung

Obwohl, wie schon oben erwähnt, die Schienenüberhöhung im Modell keine Bedeutung für die Betriebssicherheit hat und mit dem Auge, ohne darauf stehenden Fahrzeugen, auch nur bei genauem Hinsehen wahrnehmbar ist, sollte auf eine Nachbildung nicht verzichtet werden. Auf eine Gefahr, die im Modellbetrieb mit Schienenüberhöhungen auftreten kann, soll dennoch hingewiesen werden. Ist die Überhöhung zu groß, der Bogen sehr eng und verkehren auf der Anlage verhältnismäßig lange Züge, so können diese zum Kippen neigen. Dem kann man entgegenwirken, indem man den Schwerpunkt der einzelnen Wagen, durch evtl. zusätzliche Gewichte und Metallradsätze, recht tief legt.

Um bei der Schienenüberhöhung einen sichtbaren Effekt zu erreichen, genügt es, wenn man die Bogenaußenkante des Bettungskörpers bzw. der Schwellen um 0,5 bis 1,5 mm anhebt. Dies geschieht durch unterlegen von dünnen Pappstreifen oder eines Drahtes. Dabei ist darauf zu achten, dass die Innenseite der Schwellen bzw. des Bettungskörpers gleichmäßig aufliegt.

Der Übergang von der Geraden zur Überhöhung muss ebenfalls allmählich erfolgen und sollte nicht auf einem Schienenstoss liegen, da es sonst zwangsläufig zu einem Knick kommt.